Bremen. Dieses Basketball-Derby hatte einiges zu bieten: Hohes Tempo, intensive Zweikämpfe, eine schlimme Verletzung und sogar ein Hallenverweis. Nur mit einem konnte das Duell der beiden Regionalliga-Aufsteiger aus Lesum Vegesack und von der BTS Neustadt nicht beeindrucken: mit übermäßiger Spannung.
Lediglich im zweiten Viertel war die große Überraschung kurzfristig im Bereich des Vorstellbaren. Am Ende aber setzte sich das Team von BTS-Coach Erkan Sahbaz mit 85:57 (39:31) durch. Das war zwar hoch verdient, aber ein wenig zu deutlich.
Die Partie begann mit einem echten Schocker: BLV-Spieler Jan Chrzanowski sprang nach einem Stemmschritt die Kniescheibe raus, die Partie wurde 20 Minuten unterbrochen, der Nordbremer mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren. Danach sahen die über 100 Zuschauer in der vollen Heisterbuschhalle, wie der ungeschlagene Favorit auf 18:9 davonzog. Besonders die Ex-Lesumer Jonas Liermann und Paul Kowalski zeigten sich in starker Verfassung. Dennoch kämpften sich die Gastgeber wieder bis auf fünf Punkte heran (29:34).
Die Neustädter hatten in dieser Phase ungewohnt große Probleme mit der aggressiven Manndeckung der Nordbremer. Nur den individuellen Fehlern des Gegners war es geschuldet, dass die Partie nicht kippte. So aber legte das Sahbaz-Team nach der Pause mächtig zu. „Wir wussten dann, wie der Gegner das spielt, konnten uns darauf gut einstellen“, sagte Sahbaz.
Über 51:37 ging es in ein hitziges Schlussviertel, in dem die sportliche Spannung zwar längst raus war, es aber dennoch zu unschönen Ellenbogenchecks von Cengiz Dastan (Lesum Vegesack) und Jan Fikiel (Neustadt) kam.
Am Ende musste BLV-Spielertrainer Lars Kaniok noch die Halle verlassen. „Wir haben unsere Dominanz unter dem Korb richtig gut ausgespielt“, so ein zufriedener Sahbaz.
Fotos vom Spiel
Weser Kurier Artikel von Tobias Dohr
Punkte: Liermann (20), Kowalski (18), Kaiser (15), Mölle (9), Fikiel (6), Turuschew (5), Von Gaertner (4), Wagner (4), Mbengue (2), Splett (2)