Mit einem Sieg in Westerstede sind die Weser Baskets Bremen Meister in der 2. Regionalliga

Rechnen müssen die Basketballer der Weser Baskets Bremen am Wochenende nicht. Schließlich steht seit dem vergangenen Spieltag fest: Sollten die Baskets zum Saisonabschluss die Partie bei der TSG Westerstede gewinnen (Sbd., 18.30 Uhr), steigen sie als Meister in die 1. Regionalliga auf – einfacher und zugleich spannender kann eine Ausgangssituation nicht sein. Dabei wäre dieses Endspiel sogar zu vermeiden gewesen.

Es sah nämlich lange so aus, als ob Bremen durch die 2. Regionalliga durchmarschieren würde. In einer fantastischen Hinrunde blieben die Hanseaten ungeschlagen und boten dabei Basketball der Spitzenklasse. Die Mannschaft hatte zudem alle Möglichkeiten, den Aufstieg schon frühzeitig klarzumachen. Doch der Jahresbeginn 2015 war bisher keine erfolgreiche Phase für die Bremer Basketballer. Verletzungen und schwache Leistungen sorgten dafür, dass die Teams an der Spitze enger zusammenrückten und es nun erst am letzten Spieltag zur Entscheidung kommt.

Die Mannschaft schien dabei zuletzt der gestiegenen Erwartungshaltung nicht gerecht werden zu können. Für Manager Erkan Sahbaz war die Schwächephase aber ein erwartbarer Vorgang, auf den sich die Verantwortlichen eingestellt hatten. Die vielen Niederlagen im Endspurt der Saison seien zwar bitter und ärgerlich, aber die Freude darüber, es immer noch aus eigener Kraft schaffen zu können, würde überwiegen, so der Manager.

Diese Freude ist durchaus berechtigt. Denn der Saisonverlauf ist insgesamt eine große Überraschung. Bereits im ersten Jahr der Kooperation der Vereine BTS Neustadt, Vegesacker TV/TSV Lesum-Burgdamm und 1860 Bremen hat das daraus entstandene Projekt Weser Baskets überzeugt. Der Aufstieg wäre das i-Tüpfelchen, so Sahbaz. Einer Bremer Mannschaft (Vegesacker TV) gelang dies übrigens zuletzt in der Saison 2005/06.

Für Mannschaftskapitän Paul Kowalski liegt der Fokus nun auf dem alles entscheidenden Spiel: „Der Druck ist spürbar und die Anspannung groß, aber es gibt keine andere Option, als am Wochenende als Meister aufzusteigen“, sagt der Center. Er merke, dass im Team die Vorfreude auf die Partie größer sei als die Angst, die Tabellenführung im letzten Spiel noch zu vergeben, so der Leistungsträger. Das Mittel zum Sieg gegen Westerstede soll dabei die alte Stärke der Baskets sein: die Mannschaftsleistung.

Anders als die Mannschaften aus Quakenbrück oder Vechta besitzen die Weser Baskets nicht den einen, alles überragenden Akteur. Vielmehr sind sie am stärksten, wenn sich die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. So wie im Hinspiel gegen Westerstede, das die Baskets mit 86:77 gewannen. Damals punkteten gleich vier Bremer zweistellig – die Baskets waren nicht auszurechnen und fanden immer wieder Antworten in der Tiefe ihres Kaders. „Es wird ein Duell auf Augenhöhe, bei dem auch entscheidend ist, welches Team es mehr will“, sagt Kapitän Paul Kowalski, der eines ganz sicher weiß: „Wir wollen es unbedingt.“
Quelle: Weser Kurier, von Maximilian Kamp

Am Ende blieb ihre Aufholjagd unbelohnt. Mit zwölf Punkten Rückstand gingen die Weser Baskets Bremen ins vierte Viertel gegen den Oldenburger TB II. Die Tabellenführer aus Bremen kamen zwar bis auf vier Zähler ran, doch das Spiel drehen konnten sie nicht mehr. Am Ende siegte die Baskets Akademie Weser-Ems aus Oldenburg am vorletzten Spieltag der 2. Regionalliga mit 91:87 (44:51).
Von Beginn an zeigten beide Mannschaften gute Angriffe mit erfolgreichen Abschlüssen. Auf Seiten der Baskets war es Martin Hanci, der im Zusammenspiel mit Ismar Seferagic für Raunen in der Halle sorgte. Die Weser Baskets hatten die Kontrolle über das Spiel und boten eine konzentrierte Leistung gegen die Oldenburger, die mit vier Zweitligaspielern angereist waren. Zwei davon waren Arthur Zaletskiy und Stefan Weß, die mit 25 beziehungsweise 32 Punkten den Zwei-Klassen-Unterschied der Ligen deutlich machten. Vor allem im dritten Viertel spielten sie groß auf.
Allerdings nicht, weil Bremen einbrach, sondern weil unnötige Ballverluste und Schwächen von der Freiwurflinie einen Lauf der Oldenburger begünstigten. Die Gäste gewannen ihr einziges Viertel im dritten – aber mit 28:9 auch sehr deutlich. Die Bremer versuchten im vierten Viertel das Spiel noch einmal zu drehen und sie lieferten ihrem Publikum im letzten Heimspiel der Saison eine leidenschaftliche Schlussphase. Doch die Oldenburger konnte das Spiel über die Zeit retten. Für die Baskets kommt es somit zum Aufstiegsendspiel, denn der punktgleiche Zweitplatzierte aus Westerstede empfängt die Weser Baskets. Der Gewinner dieser Begegnung spielt in der nächsten Saison in der 1. Regionalliga.
Weser Baskets: Hanci (12), Bruns (2), Liermann (13), Seferagic (27), Kowalski (11), Balke (5), Gottwich (8), P. Hellmich (5), Hein (4) T. Hellmich, Ceesey
Quelle: Weser Kurier, von Maximilian Kamp

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