Weser Baskets trennen sich von Jens Hakanowitz
Die Weser Baskets Bremen und ihr Center Jens Hakanowitz gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Das gaben die Verantwortlichen nach dem Auswärtssieg in Kronshagen (79:66) bekannt.
Nach nur drei Monaten Zusammenarbeit ist das Engagement des ehemaligen dänischen Nationalspielers beim Tabellenführer der 2. Regionalliga beendet. Der Grund: „Jens hat sich nicht mehr 100 Prozent mit den Weser Baskets identifizieren können“, so Sahbaz. Der Manager der Baskets habe aus Erfahrungen der Vergangenheit gelernt und gehandelt, sagte er. Es gehe nämlich darum, bei Personalfragen rechtzeitig und konsequent vorzugehen. Dabei habe er keine Angst vor großen Namen, das Projekt stünde im Vordergrund, so Sahbaz weiter.
Hakanowitz: Punkteschnitt von 19 Zählern
Die Weser Baskets Bremen entstanden im Jahr 2014 aus den Bremer Vereinen BTS Neustadt, Lesum Vegesack und Bremen 1860. Das Ziel: Hochklassigen Basketball wieder in die Hansestadt bringen. Mit der Verpflichtung von Hakanowitz sah es zunächst auch genau danach aus. In neun Spielen erreichte er einen Punkteschnitt von 19 Zählern, dominierte unter den Körben und war mit seinen 36 Jahren ein Leader für seine jungen Mitspieler. Doch die persönlichen Gegebenheiten bei Hakanowitz änderten sich. Eine höhere berufliche Belastung und viel Pendelei nach Rostock, wo seine Freundin lebt, wirkten sich nicht gut auf die Beziehung zwischen den Baskets und dem 2,04-Meter-Mann aus.
„Jens konnte den Fokus nicht mehr auf Basketball legen und musste Trainingseinheiten und Spiele absagen. Wir haben erwartet, dass er für die Baskets richtig Gas gibt – und das ist am Ende nicht mehr passiert“, erklärte Sahbaz. Deshalb habe der Manager in der Winterpause das Gespräch gesucht und Hakanowitz mitgeteilt, dass es für ihn schwer sein würde, weiterhin eine Rolle im Team zu spielen. Schließlich war Sahbaz während des Jahreswechsels nicht untätig gewesen und hatte sich nach Verstärkungen auf der Center-Position umgeschaut. Und weil er fündig wurde, folgte nun die Trennung von Hakanowitz.
Kowalski wieder im Aufgebot
Ersatz gibt es dabei gleich doppelt. Zum einen kehrt Paul Kowalski nach langer Pause ins Team zurück. Der Kapitän der vorangegangenen Spielzeit laborierte an einer komplizierten Verletzung, es war unklar, wann und ob er wieder ins Team zurückkehren würde. Hakanowitz wurde schließlich damals als Ersatz für ihn geholt. Seine Durchschlagskraft bewies Kowalski bereits unzählige Male im Trikot der Baskets und stellt, sofern er fit bleibt, eine sofortige Verstärkung dar. Und zwar auf und neben dem Platz. Denn dem Center kommt zugute, dass er die Mannschaft bereits führte und innerhalb des Teams großen Respekt und Vertrauen genießt.
Der zweite „Big Man“ in den Reihen der Bremer ist ein neues Gesicht. Bastian Wolff spielte für Rasta Vechta zwei Jahre in der ProB, ehe er freiwillig eine Basketball-Pause einlegte. Ein Sponsor der Weser Baskets stellte nun den Kontakt zwischen Sahbaz und dem vereinslosen Wolff her. Der Quakenbrücker trainierte einige Male mit, beide Seiten zeigten Interesse – das Engagement war perfekt. Wolff, der auch Power Forward spielen kann, wird den Baskets mit seiner Größe von 2,03 Metern und seiner Körperlichkeit mehr Möglichkeiten und Varianz im Spiel geben. Weitere Neuzugänge sind Flügelspieler Noel Okona und Aufbauspieler Ilyas Hatscher. Beide kamen allerdings noch nicht zum Einsatz, da sie angeschlagen sind und noch pausieren müssen.
Gottwich und Köhler sind Top-Scorer in Kronshagen
Derartige Verletzungssorgen kennen die Baskets. Am Wochenende spielte der Tabellenführer aus Bremen beim TSV Kronshagen und musste dort auch auf Martin Hanci und Ediz Bertan verzichten. Mit Hermann Gottwich (25 Punkte) und Lukas Köhler (21) in Topform gelang den Bremern dennoch ein verdienter 79:66 (38:28)-Sieg. Es war ein ungefährdeter Erfolg, den die Bremer in der zweiten Halbzeit klarmachten. Kronshagen stellte nach Problemen in der ersten Hälfte auf Zonenverteidigung um. Die Baskets bestraften den Gastgeber dabei mit Würfen aus der Distanz.
Das Bremer Team feierte damit im 13. Spiel den zwölften Sieg, steht weiter an der Spitze der 2. Regionalliga und steuert klar auf Aufstiegskurs in die 1. Regionalliga. Eine Etappe auf dem Weg, den die Bremer Basketballvereine vor zwei Jahren eingeschlagen haben und dem sich auch ehemalige Nationalspieler unterordnen müssen.
Weser Baskets: Gottwich (25), Dettlof (8), Bruns (4), Seferagic (7), Kowalski (10), Köhler (21), Hein (2), Wolff (2), Aufseß